"Farewell to the West now, our minds are open to the East, to all the new faces, new minds and things to see.
We are alone here, and our hearts at times they weep. But you will see us through the colours, as the sun sinks in the sea."
- Xavier Rudd

Samstag, 17. September 2011

Ein erstes Namaste! aus Indien

Nach einer ziemlich langen Reise sind wir am 7. September endlich in Coimbatore, Südindien, angekommen. Bevor wir dort von Magic Malathi MOM (Mentor of Mentors) in Empfang genommen wurden, begrüßten uns bereits einige Götterstatuen und Krabbeltiere am Flughafen - wir waren eindeutig in Indien angekommen!

Zur Orientierung ging es dann erstmal ins KKID (Karl Kübel Institute for Development Education), einer grünen Oase einige Kilometer von Coimbatore entfernt.


Während dieser sanften Einführungsphase in das bunte und chaotische Indien bekamen wir schonmal einen guten Eindruck davon, was uns in unsere Zeit hier so alles erwarten würde.


Allein die Tierwelt Indiens hat uns dabei schon schwer beeindruckt:



Hier die erste heilige Kuh, die uns in Indien begegnet ist!



Aber auch die vielen Menschen auf den Dörfern und in der Stadt, die uns einen kurzen Einblick in ihr Leben gewährten, sorgten mit ihrer offenen, interessierten und freundlichen Art dafür, dass wir das Land, in dem wir von nun an für sieben Monate leben werden, immer mehr in unser Herz schließen konnten.



Dieses Dorf haben wir an unserem ersten Tag besucht und haben uns einen Kindergarten und die Schule dort angeschaut.
Was uns besonders bewegte, waren die sehr einfachen Behausungen der Dorfbewohner. In den meisten Hütten gab es kein Bad und keine richtige Küche, aber einen Fernsehen hatten sie fast alle.



Dieses Mädchen haben wir in einer sogenannten "Brick-Stone Fabrik" kennengelernt. Der Besitzer hatte extra die "Produktion" gestoppt und sie uns dann einmal vorgeführt: barfuß Lehm/Erde zerstampfen, eine Frau formt daraus Klöße und legt sie auf einen Tisch, der Mann presst diesen in eine Form und stülpt sie wie einen Kuchen. Das alles im Freien!

 


Ein weiteres prägendes Erlebnis war die Begegnung mit den Bewohner in einem sehr rückständigen Dorf in den Bergen. Die Frage warum wir denn weiß seien, ob wir denn jeden Tag Make-Up benutzen würden, um das so hinzubekommen, hat uns sehr deutlich gezeigt, wie abgeschieden diese Menschen lebten. Natürlich hatten sie trotzdem Fernseher...



Immer dabei war natürlich unsere Malathi, die uns auch wenn wir mal einen schlechten Tag hatten, mit ihrem zauberhaften und absolut ansteckenden Lachen dafür sorgte, dass es uns wieder besser ging.
  Sie hat uns sogar zu ihrer Familie eingeladen, wo wir eine andere Seite des indischen Lebens kennenlernten, nämlich das einer sehr gebildeten Schicht.


Auf unseren Wegen zu den verschiedenen Orten haben wir dann auch mal den indischen Verkehr kennengelernt, der irgendwo zwischen interessant und lebensgefährlich einzuordnen ist.
Die Hupe ist im Dauereinsatz und die eigene Spur wird nur selten eingehalten, da es fast immer irgendetwas zu überholen gibt, sei es ein Motorrad, ein Ochsenwagen oder eine Schafsherde. Überholt wird dann meistens so lange bis es nicht mehr anders geht.
Erstaunlich ist, dass es bisher immer geklappt hat. Vielleicht sollte sich Deutschland das mit der Straßenverkehrsordnung nochmal überlegen, das erspart Bürokratie und funktioniert offensichtlich trotzdem!


Ihr seht also, es war eine sehr spannende und eindrucksvolle erste Woche in Indien.
Bevor es dann endlich in unser Projekt im fernen Andhra Pradesh ging, hieß es nochmal Abschied nehmen. Nämlich von den zehn anderen Freiwilligen, die in dieser ersten Woche noch dabei waren und unsere Eindrücke teilten.


Über unsere 30-stündige Zugreise nach Parvathipuram und unsere Ankunft im Projekt werden wir euch dann beim nächsten Mal erzählen.

Bis dahin alles Liebe aus Indien.
Lena und Annik